Gebärden für Sprachlose

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Gebärden für Sprachlose

Von: Angelika Artner

Umsetzungsphase: Entwurfsphase

Umsetzungsort: Linz-Land, Steyr-Land, Steyr Stadt

 

Kurz-
beschreibung

Wenn Gebärden geistig Beeinträchtigten bei der Verständigung helfen – warum sollte das nicht auch für Menschen mit Sprechproblemen z. B. nach einem Schlaganfall oder einem Unfall sinnvoll sein? Das Ziel wäre, Menschen mit Aphasie und ohne stärkere geistige Beeinträchtigung die Verständigung mit ihrer Umgebung im Alltag ohne zusätzliche technische Hilfsmittel zu erleichtern. Und zwar nicht als Ersatz für Logopädie und allem, was dem Wiedererwerb der Sprache hilft, sondern als Unterstützung.

Thema, Hintergrund

Ich habe vor einigen Jahren in Kursen die österreichische Gebärdensprache erlernt (und das meiste leider wieder vergessen). Nachdem ich im Rettungsdienst schon öfter mit Menschen zu tun hatte, die nach Schlaganfällen/Unfällen/Gehirnblutungen teils massive Probleme bei der Wortfindung hatten und zum Teil spürbar darunter gelitten haben, wenn die Wörter nicht so kamen, wie sie wollten, ist mir die Idee gekommen, ob nicht Gebärden auch bei Erwachsenen eventuell hilfreich sein könnten, solche Probleme zu verringern. Vor allem als Hilfe zur besseren und schnelleren Verständigung vor allem mit der engeren Umgebung/den Angehörigen. Möglicherweise kann diese Verständigungshilfe auch hilfreich beim Wiedererlernen der Sprache sein, weil eine zusätzliche Verständigungsmöglichkeit Druck wegnimmt und dadurch vielleicht Blockaden und Frust („Mich versteht eh keiner mehr“) verringert oder verhindert werden können.

Innovation

Nach meinen Informationen wurde bisher nur mit geistig Beeinträchtigten und Kleinkindern mit einfachen Gebärden als zusätzliche Verständigungsmöglichkeit gearbeitet. Zumindest weiß in meiner Umgebung (Logopädie, Rettungsdienst…) niemand davon, dass bei erwachsenen Menschen mit Sprechproblemen die offizielle Gebärdensprache (ÖGS) als Hilfe eingesetzt wird.

Umsetzung

  • Zielgruppe: Alle Menschen, die von Aphasie betroffen sind, und ihre nähere Umgebung/ihre Bezugspersonen
  • Partizipationsmöglichkeit: Es muss den Betroffenen möglich sein, die für sie wesentlichen Gebärden und im Idealfall das Gebärdenalphabet zu lernen und praktisch umzusetzen. Die Angehörigen müssen ebenfalls lernbereit sein, um ihre Familienmitglieder besser zu verstehen.
  • Projektpartner*innen: Logopäd*innen, Gebärdensprachlehrer*innen, Betroffene und ihre Angehörigen, weil diese gemeinsam eine möglichst sinnvolle, im Alltag praktisch umsetzbare Wortliste erstellen können.