KULTOURS

dieziwi.21

KULTOURS – Culture in Company

Von: Eva Svager

Umsetzungsphase: Entwurfsphase

Umsetzungsort: Vöcklabruck

Kurz-
beschreibung

Das Angebot „Kultours – Culture in Company“ versteht Kultur als „Kunst und Kultur“ im Sinne kultureller Veranstaltungen wie Theatervorstellungen, Konzerte, Lesungen, Ausstellungen u.v.m. Wir möchten den Bereich Kultur für Migrant*innen öffnen und
• Migrant*innen gesellschaftliche Teilhabe am kulturellen Leben der Mehrheitsgesellschaft ermöglichen (Überwindung von Schwellenängsten), um dem Bedürfnis der Menschen nach Kunst und Kultur und gesellschaftlicher Teilhabe nachzukommen
• ein positives emotionales kulturelles Erlebnis mit allen Sinnen in einem sicheren Setting (Gruppe) ermöglichen. Dieses wird vorentlastet, vorbereitet, begleitet, nachbesprochen und bietet – auch, aber nicht nur – sprachliche Lernanlässe (Didaktisierungen von Texten zu unterschiedlichen grammatikalischen, lexikalischen Schwerpunkten unter Berücksichtigung der vier Fertigkeiten Sprechen, Schreiben, Hören und Lesen – bei der Themenfindung sollen die Teilnehmer*innen einbezogen werden).
• Migration innerhalb der Mehrheitsgesellschaft in einem anderen, nicht so „gewohnten“, Setting sichtbar machen, auch als Gegenbild zum oft paternalistischen Bild gegenüber Migrant*innen

Thema, Hintergrund

In Vöcklabruck gibt es für hier lebende Menschen mit anderer Erstsprache als Deutsch viele Initiativen bzw. Kursangebote in den Bereichen Spracherwerb, Wohnen und Arbeit. Dies sind gesellschaftliche Domänen, in denen sich migrantische Österreicher*innen und Nicht-Österreicher*innen und nicht migrantische Österreicher*innen begegnen. Im Bereich Freizeit gibt es viele Bemühungen, vor allem im Bereich der Jugendarbeit. Im Bereich der Kultur gibt es hingegen eher wenig Angebot. Im OKH (Offenes Kulturhaus) haben Asylwerber*innen zwar ermäßigten Eintritt und es finden ab und an Veranstaltungen zur kulturellen bzw. interkulturellen Begegnung statt, jedoch sind Kulturstätten eher keine Begegnungszonen, die die gesellschaftliche Diversität, in der wir leben, abbilden. Eine in der Stadt Wien durchgeführte Studie zu den Perspektiven der Kunst- und Kulturpolitik in der Migrationsgesellschaft unterstreicht, dass Kunst und Kultur in unserer Gesellschaft hauptsächlich auf ein bürgerliches Publikum ausgerichtet sind und es Initiativen erfordert, um Migrant*innen als Publikum zu erschließen, sie beispielsweise gezielt einzuladen, oder in die Kulturarbeit auch die Muttersprachen miteinzubeziehen.

Innovation

Das Format, die geplante Durchführung und die Zielsetzungen des Projekts (siehe oben) heben sich in vieler Hinsicht von anderen Angeboten für die Zielgruppe ab, ergänzen diese und füllen die Lücke, die es bis jetzt im Bereich Kultur und Migration gibt. „Kultours“ bringt frischen Wind in das Bemühen rundum gesellschaftliche Teilhabe und Diversität in der Migrationsgesellschaft!

Umsetzung

  • Zielgruppe: Im Bezirk Vöcklabruck lebende Menschen unterschiedlicher Herkunftsländer, die bereits Deutschkenntnisse auf einem ungefähren Sprachniveau B1 haben und die Interesse daran haben, kulturelle Veranstaltungen zu besuchen und dabei an ihren Sprachkenntnissen zu arbeiten, sich mit gesellschaftspolitischen Themen zu beschäftigen, auszugehen, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und Kunst und Kultur zu genießen.
  • Partizipationsmöglichkeit: Potenzielle Interessent*innen haben bei Vorbesprechung und Workshops die Möglichkeit, die Auswahl der Veranstaltungen sowie die Inhalte der Workshops mitzubestimmen (Welche Themen, welche sprachlichen Lernanlässe sollen Raum finden? Was brauchen die Teilnehmer*innen? Was interessiert sie?). Es ist geplant, dass sich die Gruppe auch direkt nach den Veranstaltungen noch zusammensetzt (beispielsweise in einem nahegelegenen Lokal) und gemeinsam die Veranstaltung reflektiert und den Abend ausklingen lässt. Hier wäre es wünschenswert, andere Besucher*innen der Veranstaltung für einen gemeinsamen Abendausklang zu motivieren (z.B. durch direkte Einladung nach der Veranstaltung / Kooperation mit den Veranstalter*innen), um gesellschaftliche Kontakte zu fördern und Begegnungszonen und -möglichkeiten zu schaffen.
  • Projektpartner*innen: OffenesKulturHaus, Stadtsaal, neu geplante Kleinkunstbühne, Kino Lenzing …